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Coma Pedrosa

Unsere Richtung Was wäre schon ein Pyrenäenurlaub ohne einen Besuch in Andorra. Und was wäre ein Besuch im Zwergstaat ohne die Besteigung seines höchsten Berges, der Coma Pedrosa. Also auf geht's...
Doch vor dem Spaß kommt der Schock! Enge, verstopfte Straßen statt ländlicher Idylle, Tankstellen und Supermärkte statt stilvoller Häuser, Verkehrspolizisten statt Bergbauern. Wir quälen uns durch die Straßen der Hauptstadt Andorra la Vella. Endlich können wir von der Hauptstraße abbiegen, fahren hinauf ins Gebirge und binnen Minuten ist Andorra so, wie man es sich vorstellt. Wir schlagen unser Zelt auf dem Campingplatz in Xixerella auf und erkunden die nähere und weitere Umgebung.
Am frühen Morgen starten wir von Arinsal aus zu unserer Tour. Am oberen Ende des Ortes stellen wir das Auto ab, gehen durch den Straßentunnel und weiter auf dem Fahrweg in der rechten Hangseite. Immer tiefer wandern wir in das Tal hinein, Die Pedrosahütte wacht über ein Hochtal passieren einen Abzweig, wechseln später auf die andere Bachseite. Dann wird der Weg richtig steil. Noch schützt uns der Wald vor der morgendlichen, aber schon recht intensiven Sonne. Blauschimmernde Heidelbeersträucher zwingen uns immer wieder zu kurzen Stops. Wir gelangen langsam an die Baumgrenze, steigen durch zwei Kessel und Steilstufen weiter nach oben. Nach anderthalber Stunde erreichen wir die Pedrosahütte, die über einem schönen Hochtal thront. Nach kurzer Rast durchwandern wir dieses Tal, an dessen Ende der Anstieg zum See Estany Negre wartet. Schneefelder am Estany Negre Wieder geht es steil hinauf, oben erwartet uns ein kleiner See und die ersten Schneefelder. Im Einschnitt oberhalb des Sees zweigt, deutlich markiert, der Gratweg zum Gipfel rechts ab. Irgendwie sind wir mit Blindheit geschlagen, jedenfalls übersehen wir die Markierung und stapfen auf dem Weg geradeaus weiter durch den Schnee. Dafür empfängt uns nur Minuten später ein atemberaubendes Bild. Vor uns liegt der Estany Negre, in allen Blaufarben schillernd. Quer durch den See liegt eine Schnee- und Eisbrücke, die das Farbspiel noch verstärkt. Wir lassen die Idylle auf uns wirken, schlendern weiter am Ufer des Sees. Estany Negre Der Weg geht hinein in den großen Kessel, wir folgen ihm, lassen die Coma Pedrosa rechts liegen und ersteigen zunächst einen kleinen namenlosen Gipfel. Nach einer kurzen Rundschau steigen wir hinüber in die Flanke unseres Berges. Weglos kraxeln wir durch grobes Blockgeröll aufwärts und nach knapp vier Stunden ab Arinsal stehen wir an der kleinen Wetterfahne von Andorras höchstem Berg. Wir genießen die prächtige Aussicht, schauen den Adlern zu, die um Gipfel und Flanken des Berges kreisen.
Schließlich machen wir uns an den Abstieg, bummeln den Gratweg hinunter. Andorra von oben Dann geht es auf bekannten Wegen weiter abwärts. Wir halten noch eine Vesper in den Blaubeersträuchern unterhalb der Hütte, bevor wir hinabwandern Richtung Arinsal.
Tags darauf zwängen wir uns zu Fuß und per Auto durch die verstopften Straßen von Andorra la Vella und besuchen das in jeder Hinsicht großartige Automobilmuseum in Encamp. Dann geht es jedoch hinüber zu Aigües Tortes, Ordesa und Maladeta mit dem Pico de Aneto, zu Wanderungen in den großartigen Nationalparks der spanischen Pyrenäen.

Juli 2003

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Coma Pedrosa, Pic de Coma Pedrosa, Arinsal, Andorra, Pyrenäen